Sehr geehrte Damen und Herren,
für ein Forschungsprojekt im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück suche ich legasthene (Musik-)Schüler/innen (ab 14 Jahre), Studenten und Profimusiker, die bereit wären, an einer Umfrage teilzunehmen.
Die Umfrage ist online zu finden unter
www.musik-legasthenie-umfrage.de
Sie ist selbstverständlich anonym und in etwa 20 Minuten zu beantworten. Erfragt werden der persönliche musikalische Lernlebenslauf und Erfahrungen mit Notenschrift und Legasthenie. Dafür sollten die Teilnehmenden seit mindestens drei Jahren ein Instrument lernen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese Anfrage weiterleiten könnten an Ihre musizierenden Schüler/innen, Kolleginnen und Kollegen und andere Kontakte, die weitere legasthene Musiker/innen kennen könnten. Sollten Sie selbst betroffen sein, würde ich mich über Ihre Teilnahme selbstverständlich freuen.
Weiter unten finden Sie noch einen kleinen Informationstext zu meiner Arbeit. Für weitere Informationen melden Sie sich gerne bei mir:
annika.sabrowski@hs-osnabrueck.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Annika Sabrowski
„Just a bunch of dots on the page“ …So beschreibt ein musikalisch begabter Legastheniker seine Sicht auf die Notenschrift. Er hat Gesang und Klavier gelernt, doch wegen seiner Frustration das Musiklernen aufgegeben. Da er große Probleme beim Notenlesen hatte, musste ihm sein Lehrer die Stücke, die er lernen wollte, immer wieder vorspielen, doch er konnte die Melodien nicht über einen längeren Zeitraum im Gedächtnis behalten. Kommen legasthene Kinder und Erwachsene in den Instrumentalunterricht, trifft eine Lehrkraft, die im Lesen geübt ist, auf ein nicht unbedingt offensichtliches Problemfeld. Viele Legastheniker/innen scheinen gute Fähigkeiten entwickelt zu haben, musikalische Schwierigkeiten zu kompensieren und können teilweise ihr eigenes Musiklernen nur schlecht beschreiben, daher können Probleme unter Umständen lange versteckt bleiben. Zudem ist, auch wenn es erkennbare Gemeinsamkeiten (fast) aller legasthenen Musizierenden zu geben scheint, jeder Mensch einzigartig mit seinen Stärken und Schwächen. Im schulischen Alltag ist die Legasthenie längst angekommen, doch ihre Auswirkungen auf den Instrumentalunterricht im Allgemeinen oder das Notenlesen im Speziellen, sind wissenschaftlich kaum untersucht und fast ausnahmslos in englischsprachigen Quellen beschrieben, obwohl einzelne Betroffene von großen Auswirkungen berichten. Ich wünsche mir, mit meiner Arbeit einen Beitrag zu leisten, Informationen so zur Verfügung zu stellen, dass Lehrkräfte und legasthene Menschen Zugang zu diesem Thema finden können und sich darauf einlassen, ihren persönlichen Weg des Musizierens zu suchen, anstatt sich durch die Lese- und Rechtschreibschwäche die Freude an der Musik verderben zu lassen. Dazu bitte ich alle musizierenden Legastheniker/innen und alle legasthenen Musiker/innen mit ihren persönlichen Erfahrungen die Forschung zu bereichern. |